“In dem Moment, in dem du daran zweifelst, ob du fliegen kannst, hörst du für immer auf, es zu können.” wusste schon Peter Pan. Aber wie glaubt man weiter an sich, wenn man seine schillernde Zukunft als olympischer Kunstturner gegen ein Leben als Zirkusartist eintauschen muss, wo alles was schillert das geschmacklose Kostüm ist? Doch Maksym fühlt sich nirgends so wohl, wie in der Luft. Am Trapez kämpft er nicht gegen die Schwerkraft, er tanzt anmutig mit ihr. Aber fragt man ihn, ob er nach der Show noch etwas trinken gehen will, ist er vor allem eins: maximal überfordert, weil er nicht seinen Körper für sich sprechen lassen kann. Kommt davon, wenn man seine Jugend in Turnhallen verbringt, anstatt zu lernen, wie zwischenmenschlicher Umgang funktioniert.

Meh… Mäh… Maeve! Ein Pfundskerl von Frau, bisweilen aber so nervtötend, wie ein Kind in seiner Trotzphase. Kein Wunder, dass sie ein Einzelbüro ihr Eigen nennen darf, wo sie als Zahlenjongleuse irgendwelche wichtigen Finanzen wuppt. Sie kann laut & derb sein, doch bricht erst ihre Liebenswürdigkeit aus ihr heraus, dann Holla die Waldfee! Es ist für sie total legitim zweifelhafte Rom-Coms mit Kitschy End zu hassen, dafür aber als Ed Sheeran Ultra alle seine Schmonzetten mit ehrlicher Inbrunst mitzuschmettern. Ihren hohen IQ lässt die 35-Jährige wahlweise mit triefender Arroganz raushängen oder beschmutzt ihn bis zur Unkenntlichkeit mit tölpelhaftem Benehmen und fragwürdigen Entscheidungen. Darauf nen Schnaps! Das mit der Ehe war irgendwie nix, weshalb die Single Lady (now put your hands up) ihrer vorübergehenden Heimat London den Rücken gekehrt hat und ein neues altes Kapitel öffnet: Hello again, Manchester. Nice to... ah, fuck it.

All filler, no killer könnte man dein Leben humoristisch zusammenfassen. Das Gegenteil von dem, wonach du musikalisch, beruflich und emotional strebst. Aber du bist einfach nicht der Typ, der du gerne wärst: Frontmann einer geilen Band mit einem Million-Dollar-Deal in der Tasche, erfolgreicher Beat-Produzent für Koryphäen der Musik-Branche, alleinstehend ohne Verpflichtungen, Freunde in deinem Umkreis, die dich vergöttern. Man schreibt deinen Namen nicht auf meterhohe Billboards, niemand dreht sich auf der Straße nach dir um, und wenn du mit deinen Bandmates nach einem Gig am Merch-Stand chillst, dann wirst du nur für halb so oft angequatscht wie Vocalist Zahi. Wenn du ganz ehrlich mit dir selber bist, dann bist du eher so Mittelmaß: Mittelmäßig erfolgreich, mittelmäßig ripped, mittelmäßiger Rizz. Aber Mittelmaß passt nicht in dein Konzept von dir selber, deshalb entscheidest du dich stattdessen für Größenwahn.